XHTML - der aktuelle WebStandard
Die Voraussetzungen für XHTML
Die Zukunft von XHTML,
In eigener Sache und Anwendungshinweise.
Die Standardisierung des Internets schreitet stets voran. Den Boom verdankt das Internet der Erfindung von HTML, durch welche das Internet »graphisch« erschlossen wurde.
Ausgangspunkt aller Seitenbeschreibungssprachen ist SGML (Standard Generalized Markup Language). Hiervon leiten sich HTML (Hypertext Markup Language) und XML (eXtensible Markup Language) ab.
XHTML ist eine XML-Applikation, d.h. eine Anwendung von XML - vergleichbar dem WebStandard WML.
Vor allem bei der Seitenbeschreibungssprache HTML gibt es inzwischen viele verschiedene Versionen/Möglichkeiten und firmenabhängige Tags, die nur von bestimmten Browsern unterstützt werden. Die Erweiterung der HTML-Standards ist sehr umständlich und wurde in der Vergangenheit von Alleingängen mehrer Browser-Hersteller verkompliziert. Die W3C hat mit der Version 4.01 die Weiterentwicklung des HTML-Standards eingestellt.
Viele Tags bzw. Attribute in HTML dienen ausschließlich der Formatierung, also dem WebDesign - diese Formatierungen lassen sich allerdings viel besser und komfortabler in CSS (Cascading Style Sheets) definieren.
Der Wunsch nach einer allumfassenden Sprach-Version für Internetseiten führte in die Entwicklung von XHTML (eXtensible Hypertext Markup Language), einer Sprache, die die Vorteile von XML 1.0 und HTML 4.01 miteinander verbindet (reformulation von HTML 4.01 in XML) und seit dem 26. Januar 2000 in der Version 1.1 existiert und von W3C als »Empfehlung« verabschiedet wurde. Ziel dieser Entwicklung ist die konsequente Trennung von Inhalt, Struktur und Formatierung. Diese Trennung ist für Web-Entwickler von Vorteil und eine Vereinfachung bei der WebSeitengestaltung.
Wichtigster Unterschied zu HTML ist, dass die XHTML-Datei nunmehr well-formed Code, d.h. einen nach den XHTML-Regeln geschriebenen HTML-Code enthalten muss, der keine Fehler mehr in der Verwendung der HTML-Tags erlaubt. Damit rückt XHTML weiter in die Nähe von Programmiercode (der auch keine Fehler enthalten soll). Zukünftige Browser werden voraussichtlich fehlerhafte XHTML-Dokumente nicht mehr anzeigen, sondern eine Fehlermeldung (ähnlich wie bei JavaScript-Fehlern) ausgeben.
Um die eigenen Seiten zukunftsfähig zu gestalten und sich Überarbeitungen zu ersparen, sollte man sich überlegen, ob man nicht die »Regeln« der XHTML-Sprache verwenden will. Die spätere Überarbeitung einer WebSite ist wesentlich aufwändiger.
Die Datei-Extension .xhtml ist zwar für XHTML-Dokumente reserviert und kann benutzt werden, wenn die Datei dem XHTML-Standard entspricht, aber dabei ist folgendes zu Bedenken:
XHTML-Dateien, die die Endung .htm oder .html besitzen, werden vom HTML-Parser des Browsers abgearbeitet - Vorteil hierbei ist, dass der Parser »fehlertoleranter« ist und nicht alle Fehler gleich zur nicht-Anzeige der Datei führen, während .xhtml-Dateien mit dem XML-Parser abgearbeitet werden, der keinerlei Fehlertoleranz besitzt und mit einer Fehlermeldung fehlerhafte Dateien anzeigt.
Der Internet-Explorer bis zur Version 6.0 verfügt bisher nicht über die Fähigkeit, xhtml-Dateien mit der Endung .xhtml korrekt anzuzeigen.
Ein großer Vorteil dieses Standards ist, dass dem Browser Interpretationsarbeit (infolge korrekt geschriebenen Codes) abgenommen und die Darstellung weitgehend browserunabhängig wird. Das bedeutet auch, dass die Seiten durch die Möglichkeit des modularen Dokumentenaufbaus von »User Agents« (gemeint sind damit Browser-Alternativen wie [WAP-]Handy oder Palmtop) gleichzeitig aufrufbar sein werden. Der Standardentwurf für XHTML 1.1 sieht speziell Erweiterungen für die unterschiedlichen User Agents vor.
XHTML 1.0 stellt zwar »nur« einen Übergangsstandard dar, um HTML in XML vollständig zu integrieren. Die HTML-Tags besagen nach wie vor nur, wie etwas dargestellt (formatiert) werden soll, und nichts über den Inhalt oder die Struktur der Datei.
Es existieren die Dokumententypen strict, transitional und frameset, während XHTML 1.1 nur noch die Variante strict untersützt. Seit dem 6. August 2002 ist das Working Draft für XFrames fertig, in welchem Framesets neu definiert werden. Bald werden Frames auch für XML zur Verfügung stehen. Diese Ausgliederung wurde notwendig, um die Weiterentwicklung der Trennung von Text, Struktur und Formatierung Rechnung zu tragen.
XHTML 2 (zz. Working-Draft verfügbar) vom 18. Dezember 2002 wird auch keine Formularelemente mehr enthalten, diese werden im Standard XForms (zz. Recommendation für die Version 1.0) vom 14. Oktober 2003 ausgegliedert. Ein neues Feature wird vor allem in der Begrenzung der Eingabefelder auf bestimmte Zeichen liegen - bisher musste hier mit JavaScript (ein Beispiel nach "altem" Stil) gearbeitet werden.
Im Internet, aber auch in der Fachliteratur finden sich immer wieder Beispiele für XTHML, die nicht dem Standard entsprechen. Sollten Sie hier Fehler oder Lücken finden, schreiben Sie mir bitte eine eMail an folgende Adresse: webmaster@free-solutions.de
Tiefergehende Kenntnisse von HTML 4.0 werden nicht vorausgesetzt, sind aber von Vorteil. Die XHTML-1.0-Regeln und Tipps sind daher so geschrieben, dass sie für jeden WebSeitengestalter von Nutzen sein können. Die Konvertierung von »älteren« HTML-Dateien kann relativ einfach mittels Freeware: HTML-Tidy-Utility zusammen mit Tidy Window GUI durchgeführt werden.
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