Es ist schon viel geschrieben worden über die Optimierung einer WebSite, aber in der Regel sind es nur wenige Tipps, die wirklich effektiv helfen. Viele gut gemeinte Ratschläge sind unter dem Gesichtspunkt zu erwägen, welche Zielgruppe man erreichen will.
Daher sollen hier nur solche Aussagen zum Zuge kommen, die von WebSeiten-Besuchern als (sehr) störend empfunden werden.
Grundlegend ist jedoch zu empfehlen, WebSeiten immer standardkonform zu schreiben. In Hinblick auf die kommenden Standards - z.B. XHTML 2.0 -, die allesamt eine Trennung von Inhalten und Formatierung forcieren, ist folgendes Vorgehen überlegenswert:
Verwendung typischer Tags; In der Tat muss es nicht immer das Neueste sein. Also propretiäre (firmemspezifische) und als deprecated (missbilligte) Tags generell nicht verwenden, auch wenn es der gewählte Dokumenttyp in der aktuellen Fassung erlaubt. Umarbeiten zur Anpassung an einen aktuelleren Standard sind so einfacher.
Attribute im gleichen Sinne verwenden. Zwar ist dies mitunter mit einem höheren Aufwand verbunden, da viele Attribute eine Schnellösung darstellen, meist aber sind es ohnehin Formatierungsanweisungen.
Formatierungen stets mit CSS realisieren, wenn dies möglich ist. Der anfängliche Mehraufwand zum Entwickeln von Style-Sheets lohnt in jedem Fall. Sollte ein älterer Browser oder eine aktuelle Neuentwicklung Probleme mit CSS zeigen, so ist zu überlegen, in wie weit man dies nicht in Kauf nehmen kann. Der Netscape Navigator in der Version 4.x ist ebenso wie der Internet-Explorer der Version 4.x praktisch nicht mehr anzutreffen. Und, wer einen seltenverwendeten Browser wie Opera einsetzt, sollte sich im Klaren sein, dass jener nicht alles korrekt interpretiert.
Technisches (Pfad- und Dateinamen)
Leerzeichen im Pfad- oder Dateinamen sind zwar technisch möglich, aber nicht sinnvoll, da Leerzeichen in Hex-Code umgewandelt werden und sich als %20 in der Adressenliste zeigen. Anzeigeprobleme sind vorprogrammiert.
Umlaute und das scharfe S sind ebenfalls möglich, werden aber ebenfalls in Hex-Code umgewandelt, z.B. ä in %E4. Probleme bereitet hier die Tatsache der Groß- und Kleinschreibung des Hex-Codes, so dass viele Seiten/Bilder nicht zur gewünschten Anzeige im Browser kommen.
Fazit: Vermeiden Sie unbedingt Leerzeichen und Sonderzeichen in Pfad- und Dateinamen. Verwenden Sie statt dessen für Leerzeichen den Unterstrich »_« und statt ä lieber »ae« usw.
Gestaltung (Formatierung)
Auch wenn Sie freie Hand bei der Gestaltung Ihres Internetauftrittes haben, empfiehlt es sich diese in so weit einzuschränken, wenn es der besseren Übersichtlichkeit und Lesbarkeit dient.
Klare Farbrichtung. Ob dunkel gehalten oder hell ist eher vom Inhalt abhängig, und sollte durchgängig zur Anwendung kommen. Beispiel: Farbwahl und -schema
Der Seitenhintergrund sollte die Lesbarkeit eines Textes keinesfalls beeinträchtigen - also eher dezent ausfallen.
Die verwendete und favorisierte Schrift sollte gut lesbar sein. Größe, Farbe und Textfluss sind inhaltsabhängig, jedoch klotzen zu groß gewählte Schriften und zu kleine sind nicht mehr lesbar - auch mit »font-smoothing« - siehe auch Schriftgröße ist Formatsache. Der Schrifttyp sollte ein gängiger sein, d.h. Arial oder Helvetica sind i.d.R. auf den Besuchersystemen installiert, kaum anzufinden sein dürfte dagegen »Schlumpf-Schrift-2000« o.ä. Als Fontalternative sollte schließlich immer ein sog. generischer Fonttyp angegeben werden.
Um die Lesbarkeit zu erhöhen kann vor allem die Formatierung fett verwendet werden. Unterstreichungen oder Kursivtexte sind schwerer lesbar und seltenen Zwecken überlassen.
Im Allgemeinen ist es besser, eine »lange« Seite zu gestalten als viele kurze. Hier helfen Überschriften den Text in Abschnitte zu gliedern.
HTML-Quelltext wird oft von Internetseitengestaltungs-Programmen »formatiert«. Dabei werden Einrückungen und Zeilenumbrüche z.T. automatisch eingefügt, auch wenn sie die Übersichtlichkeit des Quelltextes verschlechtern und einen Regelbruch der offiziellen Tag-Schreibweise (Tag- und Parameter-Bezeichner klein schreiben, Parameterwerte in Anführungszeichen, keine Zeilenumbrüche innerhalb eines Tags und nicht mehrere Leerzeichen nacheinander) darstellen (vergleiche: Tagschreibweise bei XHTML). Achten Sie von Anfang an auf Konsistenz, es wird Ihnen Zeit bei Überarbeitungen ersparen.
Script-Quelltext sollte auf »Schönheit« ausgelegt sein. Nur so lässt er sich gut warten und ggf. auch von Fremden pflegen. Dies schont Ressourcen bei der (Weiter-)Entwicklung.
Hyperlinks (Motto: Zur besseren Übersicht vernetzen.)
Links sollten als solche erkennbar sein, eigene Farbgestaltung darf mit einfließen. Unterstrichener Text in der Linkstandardfarbe ist out.
Links innerhalb des Textes sollten auf ein Mindestmaß reduziert sein.
Seiten, die sich hierarchisch auf einander beziehen, sollten als solche über Navigationslinks im Kopfteil der jeweiligen Seite erkennbar sein.
Die Verlinkung sollte hierarchisch erfolgen und nicht »netzwerkartig«, da mit der letzteren »stichwortartigen« Methode der Überblick über das Angebot relativ schnell verloren geht - für Glossare und andere Nachschlagewerke ist eine netzwerkartige Verlinkung natürlich sinnvoll.
Eine Übersicht [SiteMap] mit Links auf Ihr WebAngebot ist »Pflicht«. Ein Springen von Seite zu Seite ist nur sehr bedingt zumutbar - sofern es an den Inhalten abgestimmt ist.
Links, die auf Internetseiten einer fremden Domain verweisen, immer so schreiben, dass dies erkennbar ist: Solche Seiten ...
in einem neuen Fenster öffnen lassen; z.B. mit dem target-Attribut im a-Tag.
nicht im eigenen Frameset einbinden.
Image-Maps als alleinigen Navigationsbereich ist nach wie vor nicht sinnvoll - außer die Zielgruppe ist klar.
Bilder (passende Internetformate)
Im Internet »akzeptierte« Bildformate sind GIF und JPEG, seit einigen Jahren auch PNG (letzteres wird aber nicht von allen Browsern unterstützt).
Schwarzweiß-Bilder sind mit GIF am kompaktesten, Fotos mit JPEG. Kleine Bilder, wie die Icons des JS-Menüs können sinnvollerweise als GIF gespeichert werden. PNG stellt einen Standard da, der überwiegend vergleichbar mit GIF ist.
Die Vorteile von GIF sind:
- Transparente Farbe,
- Animation erstellbar.
Siehe z.B. Motto.
Anstatt die Bildgröße mittels der Parameter width bzw. height in die gewollte Größe zu zwingen, empfiehlt es sich dringend, das Bild in der gewollten Bildgröße zu speichern und bereitzustellen. Dies entlastet das Netz von nicht notwendigen Datenübertragungen. Ggf. kann mittels JavaScript die Anzeige optimiert werden.
Sagt ein Bild mehr als tausend Worte ... dann ist unter dem Gesichtspunkt des Urheberrechts eine entsprechende Verwendung ratsam.
Präsenz zeigen
Auf jeder Seite sollte ein Vermerk stehen, der Name und Feedback-eMail-Adresse enthält.
Baustellenhinweise und -schilder sind out - ebenso Ankündigungsseiten. WebSites sind normalerweise immer eine Baustelle. Sollte Ihr Material die Reife zur Veröffentlichung haben, stellen Sie es ins Netz - wenn Sie wollen - ansonsten beenden Sie lieber erst mal die Arbeit an den Seiten.
Wem es noch nicht reicht: Weiterführendes/Vertiefendes
Allgemeines zum WebProjekt: projekt_fragen.html
WebProjekt Strukturbeispiel: projekt_webstruktur.html
Um im Internet auch über Suchmaschinen gefunden zu werden empfiehlt sich, die Suchmaschinen-Tipps zu beachten.